Eine Wallfahrt für die Ehrenamtlichen

Für alle Mitarbeiter/Innen, die in irgendeiner

Weise ehrenamtlich in der Pfarrgemeinde Brederis tätig sind, organisierte die geschäftsführende Obfrau des Pfarrgemeinderates, Jutta Maissen, zusammen mit der Pfarrsekretärin Birgit Schmid am 1. Juli als kleines DANKESCHÖN einen Ausflug in die Berggemeinde Bildstein.

 

Bei dieser Gelegenheit statteten die ehrenamtlichen Helfer/Innen dem ehemaligen Pfarrer von Meiningen und Brederis, Paul Burtscher, auch noch einen Besuch ab.

 

Nach dem sonntäglichen Gottesdienst in Brederis, der von Prof. Wolfram Meusburger gehalten wurde, machten sich 32 Ehrenamtliche (tatsächlich sind es wesentlich mehr) in Fahrgemeinschaften bei prächtigem Wetter auf in die Gemeinde Bildstein, die nicht nur wegen der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung zu einem der schönsten Dörfer Vorarlbergs zählt, sondern auch wegen der Aussichten, die man von hier oben genießen kann.

 

Bekanntermaßen gibt es in Wallfahrtsorten meist nicht nur mehrere, sondern auch gute Wirtschaften, in denen Wallfahrer verköstigt werden. Das gilt auch für den Marienwallfahrtsort Bildstein, wo das eingespielte Ochsen-Team unter der Leitung von Hanspeter Tauber die Gäste aus Brederis zu Mittag kulinarisch in jeglicher Hinsicht verwöhnte.

 

Ob Curryrahmgeschnetzeltes von der Pute mit Mandelreis, Blattsalat und Brotcroutons, das Rahmschnitzel mit frischen Pilzen, Butterspätzle und Erbsen-Karotten-Gemüse oder die Kässpätzle mit Kartoffel und Blattsalat, alles hat wunderbar geschmeckt, genau so wie die Nachspeise.

 

 

Gerne hätten sich die Gäste aus Brederis noch länger verwöhnen lassen, doch leider hieß es aufbrechen, weil um 14.30 Uhr der Höhepunkt des Ausfluges anstand, nämlich die Besichtigung der neu renovierten Wallfahrtskirche unter der fachkundigen Führung von Pfr. Paul Burtscher. Er übernahm 2008 die Agenden der Wallfahrtskirche von Altpfarrer August Hinteregger. Davor war er viele Jahre als Seelsorger in Brederis und Meiningen tätig. Zufälligerweise konnte er gerade an diesem Sonntag bei einem Festgottesdienst zusammen mit der Pfarrgemeinde Bildstein sein rundes Jubiläum feiern.

Pfarrer Burtscher verstand es ausgezeichnet mit Charme, Humor und fundiertem Fachwissen die Wesensmerkmale der barocken Wallfahrtskirche mit der markanten Doppelturmfassade den interessierten, ehemaligen „Schäfchen“ zu vermitteln. Das betraf sowohl den geschichtlichen Hintergrund der fast 400-jährigen Wallfahrtstradition, als auch die Baugeschichte der Kirche, die Schritte des notwendigen Umbaus und die daraus resultierende Neuadaptierung des Innenraums mit den vielen Diskussionen und Kontroversen.

Eingangs seiner Ausführungen wies Pfr. Burtscher darauf hin, dass die Neugestaltung eine Verbindung von Spiritualität und zeitgenössischer Architektur sei und zusammenfassend einen geglückten Kompromiss darstelle.

Beim Betreten fällt dem Betrachter sofort der breite Gang mit dem neuen Bodenbelag auf, ein schwarzer Kalkstein mit weißer Maserung aus dem Aostatal, der einheitlich vom Eingang bis in den Chorraum verlegt wurde. Der Künstler Herbert Matt spielt hier auf den Steinen mit der Sprache. Es werden Buchstaben eingelassen, die den Begriff „Wort“ ergeben, unterbrochen von einem Kreis, der an das Göttliche erinnern soll. Altar und Taufstein bestehen aus demselben Material.

Das Hauptaugenmerk galt nach den einleitenden Worten dem Gnadenbild, das sich wieder in der neu gestalteten, etwas größeren Apsis befindet, auf einer Stelle, in Einheit mit dem Tabernakel. Neben dem Gnadenbild hat die Wallfahrtskirche noch andere kunsthistorische Schätze zu bieten, wie Pfr. Burtscher weiter ausführte. Dazu zählen die Votivtafeln an den Seitenwänden, die Pieta aus dem 17. Jahrhundert auf der linken Seite mit den Rosenkranzmedaillons, die Silbertafeln an der rechten Seitenwand neben dem Taufstein, sowie die Barockholzdecke mit den eingefügten Bildern, die um 1878 entstanden sind und die 7 Freuden Mariens darstellen. Schlussendlich sind noch die Orgel mit der Empore, in der die 12 Apostel dargestellt sind, und die 3 Altäre (Hauptaltar und 2 Seitenaltäre) zu erwähnen, die aus der Pfarrkirche von Vandans stammen.

Der Abschluss des kunsthistorischen Rundblicks war mit einer ganz persönlichen Note verbunden. Nach dem Lied „Maria breit den Mantel aus“ bedankte sich Jutta Maissen bei allen Ehrenamtlichen, die in irgendeiner Weise in der Pfarre tätig sind. Ohne das „Miteinander“ ist eine funktionierende Pfarrgemeinde nicht möglich. Auch der scheidende Pfarrer Mag. Antony Payyapilly, der leider nicht an diesem Ausflug teilnahm, drückte dies in seinem Briefchen aus: „Was wir miteinander tragen, möge keine Last sein, sondern die Botschaft Gottes.“

Dann folgte ein Augenblick der Stille, in der jeder seine Sorgen, Mühen, Ängste, Nöte, Bitten… in den Schoß der Mutter Gottes legen konnte und ein gemeinsames Gebet aus dem Gotteslob. Den Abschluss bildete das Lied „Großer Gott wir loben dich“.

 

Schussendlich bedankte sich Pfr. Paul Burtscher für das Interesse und wies auf die Wichtigkeit des Pfarrkirchenrates hin,

der besonders jetzt beim Übergang vom „alten“ zum „neuen“ Pfarrer sehr wichtig sei.

Gerade jetzt brauche die Pfarre viel Segen und Kraft.