ERNTEDANK

"Dankbarkeit als Lebenskultur und ein Fest für Gottes Schöpfung"

Das Erntedankfest ist kein christliches Fest im eigentlichen Sinne, da es nicht wie Weihnachten oder Ostern auf einem Ereignis aus dem Leben Jesu basiert. Dennoch ist es den Menschen seit jeher ein Bedürfnis gewesen, Gott für die Gaben der Natur zu danken und zwar einmal im Jahr, normalerweise immer am ersten Sonntag im Oktober. An diesem Erntedankfest, vereinzelt auch Erntefest genannt, finden die reichlichen Ernten, die nicht selbstverständlich sind, aus allen Gebieten ihren Weg in die christliche Kirche, wo mit einem festlichen Gottesdienstes dieser Dank zum Ausdruck gebracht wird, so auch in unserer Pfarre, wo das Dankfest heuer eine Woche früher, nämlich am 26. September, gefeiert wurde.

Dieser angebrachte DANK war bei dem vom ehemaligen Caritasseelsorger Pfr. Elmar Simma gehaltenen Gottesdienst in zahlreichen Messteilen spürbar. Er kam bei den einleitenden Worten, bei der Lesung und den Fürbitten, beim gemeinsam gesprochenen Dankgebet oder beim tiefsinnigen Text von Jutta Maissen zum Ausdruck. Besonders aber bei der speziellen meditativen Besinnung anstelle der Predigt, wo der Priester die Farben des Lebens in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellte. Aufbauend auf den einleitenden Satz „Lob sei dir, großer und lebendiger Gott für alle Farben der Welt, die uns umgeben…“, kam er auf die Bedeutung einzelner Farben zu sprechen, etwa das Gelb der Sonnenblume, das Grün der Wiesen und Bäume, das Orange der Früchte oder auch das Grau und Schwarz der schweren Tage, Zerrissenheit und Suche. Die kurzen Erläuterungen zu den Fragen: „Was drücken die einzelnen Farben aus, was erzählen sie oder was symbolisieren sie?“, untermauerten die kurze Meditation. Seine Schlussbemerkung: „Die Farben zeigen uns in allen Facetten, wie bunt und reich das Leben ist, das uns der Herr geschenkt hat.“

 

Auch in einigen Liedern des Chors imPULS unter der Leitung von Frau Simone Amann, der infolge der Coronapandemie nach fast einem Jahr Pause erstmals wieder auftrat, war der DANK inhaltlich präsent.

 

Ein solcher Festtag ist für das Blumenschmuckteam (Simone Amann, Regina Holzer, Roswitha Pilger-Wenger) immer eine besondere Herausforderung, gilt es doch, das Thema „Ernte“ in allen Facetten so darzustellen und auf das Wesentliche zu reduzieren, dass der Besucher/die Besucherin beim Betreten der Kirche von den farbenfrohen Arrangements gefesselt und überwältigt wird und zum „Staunen“ einlädt. Das gelang dem Schmuck-Team auch an diesem Sonntag: Seien es die am Beginn der Bänke gangseits angebrachten großen und intensiv gelb gefärbten Blütenköpfe der Sonnenblume oder die außergewöhnliche Komposition von Pflanzen und Früchten beim Altar. Das Gesamtbild erfuhr noch eine Aufwertung durch ein altes Fahrrad, symbolisches Transportmittel für die reiche Ernte und vielleicht ein Wink auf die eigene Mobilität.

 

Insgesamt war das Erntedankfest ein würdiges Fest für alle Beteiligten, zumal auch der Kirchenbesuch für Choronazeiten ansprechend hoch war. Zum Abschied erhielt jeder Kirchenbesucher ein kleines Säckchen mit Bäckereien als Geschenk mit auf den Nachhauseweg, ein „eßbarer Erntedank“, der vom Pfarrgemeinderat zur Verfügung gestellt wurde. Solche Feste sind wichtig für das Gemeinschaftsleben in einer Pfarre, sie sind aber nicht nur eine Möglichkeit der Begegnung und Gemeinschaft, sondern auch eine "Visitenkarte" der Kirche.