Die Liturgie in der Karwoche und in der anschließenden Auferstehung 

- ein Rückblick (14. – 21. April)

 

 

 

Die KARWOCHE wird in der römisch-katholischen Kirche einschließlich der Osterfeier auch „Heilige Woche“ genannt und ist im Kirchenjahr die letzte Woche der Fasten- oder Passionszeit und die Trauerwoche vor Ostern. Der Bogen spannt sich vom Palmsonntag, über den Gründonnerstag, den Karfreitag, die Grabesruhe am Karsamstag und mündet in die Feier der Osternacht.

 

Während dieser Woche und den folgenden zwei Osterfeiertagen wurde in der Pfarre Brederis den Kirchenbesuchern ein dichtes liturgisches Programm geboten.

 

Weil am PALMSONNTAG, dem 14. April, das Wetter sehr schlecht war, wurde auf die Weihe der Palmzweige und Palmbuschen auf dem Vorplatz der Kirche und den folgenden feierlichen Einzug verzichtet. Stattdessen segnete

Pfr. Noby Acharuparambil in Anwesenheit zahlreicher Kirchenbesucher die Palmzweige und zahlreichen Palmbuschen 

durch ein Weihgebet und die Besprengung mit Weihwasser. Statt der Lesung wurde das Evangelium von der Passion Christi 

„Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus" nach Markus vorgetragen. Lektoren waren Pfr. Noby, Cornelia Auth und

Bernhard Jenni.

 

Das zweite liturgische Ereignis folgte am GRÜNDONNERSTAG, dem 18. April.

 

Der von Pfr. Noby gehaltene abendliche Gottesdienst war als Familienmesse konzipiert.

Er wurde vom Familienmesse-Team - Simone Amann-Ledetzky, Martina Lehninger und Isolde Feurstein - ausgearbeitet und zusammen mit den Erstkommunionkindern und anderen Kindern aus Brederis und Meiningen gefeiert.

 

Als Motto  wählte das Team das „letzte Abendmahl“ und die „Fußwaschung“. Die Umsetzung erfolgte kindgerecht, weil es dem Team besonders am Herzen liegt, die Kinder für die Kirche und Geschichten aus der Bibel zu begeistern.

Wesentliche Elemente waren u.a. zwei Kurzgeschichten, je eine von Isolde und eine von Martina vorgetragen und die Händewaschung mit den Kindern.

 

Pfr. Noby stellte den Kunstschatz des gotischen Flügelaltars in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Die Vorderseite des schmalen Predella-Sockels zeigt nämlich das letzte Abendmahl Jesu zusammen mit den 12 Aposteln, seinen zwölf besten „Freunden“, wie Pfr. Noby den Kindern die Bedeutung der Apostel zu erklären versuchte. Er nannte die Namen der Apostel und erzählte ihnen, „….dass Jesus während des Mahls das Brot zerbrach, um es mit den Aposteln zu teilen. Jesus war aber auch besorgt, weil er wusste, dass einer unter den Freunden ihn verraten würde.“ Die Kinder, die im Halbkreis um den Altar saßen, lauschten gespannt den Worten des Pfarrers. Bei der Kommunion wurde dann das Brot geteilt, verteilt und gemeinsam gegessen.

 

 Am KARFREITAG, dem 19. April,  wurde die Kreuzwegandacht am Nachmittag und die Liturgie vom „Leiden und Sterben Jesu Christi“ am Abend gefeiert.

 

Ein ganz besonderes Erlebnis für die Gläubigen waren schließlich die Feierlichkeiten in der OSTERNACHT, am 20. April.

 

Weil die Glocken am Karfreitag verstummten, begrüßten Jugendliche mit Ratschen die Besucher des Auferstehungs-gottesdienstes. 

 

Der Festgottesdienst wurde musikalisch umrahmt vom Chor „imPuls“ (Chorleiterin Simone Amann-Ledetzky), die solistischen Beiträge kamen von Herbert Walser-Breuß, der Dozent für Trompete und improvisierte Musik am Vorarlberger Landeskonservatorium ist.

 

Die abendliche Osterfeier begann mit der Segnung des Osterfeuers am Kirchplatz durch Pfr. Elmar Simma und dem Einzug in die Kirche, wo die Kirchenbesucher von Margot Metzler begrüßt und auf die bevorstehenden Ereignisse eingestimmt wurden. 

 

Es folgten die vom Lektor Christoph Kessler  vorgetragenen Lesungen mit vielen Bildern und Verheißungen, untermauert von einem musikalischen Beitrag mit dem Saxophon von Nina Auth. Die einzelnen Sequenzen durch verbindenden Worte zu einem Ganzen zusammengefügt hat Harald Spiegel.

 

Dieser erste Abschnitt spielte sich in der dunklen Kirche ab. Am Beginn des zweiten Abschnittes brachten zuerst die Chormitglieder das Licht in Form von vielen Teelichtern in die Kirche und erhellten den Altarraum, dann folgte der Priester mit der Osterkerze, dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ und der folgenden Antwort „Deo Gratias“ der Gläubigen.

Nach der Weitergabe des Lichtes an die Gläubigen durch die Ministranten wurde gemeinsam das Lied „Christus ist erstanden“ gesungen, dazu läuteten die Glocken.

 

Nach dem Osterevangelium und der anschließenden Predigt tauchte Pfr. Simma die Osterkerze in das zuvor geweihte Taufwasser, mit dem er auch die Gläubigen segnete. Nach Glaubensbekenntnis und Fürbitten wurden am Ende der Eucharistiefeier nach alter Tradition noch die Osterkörbe mit Lebensmitteln gesegnet. 

 

Der Gottesdienst am OSTERSONNTAG, dem 21. April, der Festtag der Auferstehung Jesu Christi und der ranghöchste Feiertag im Kirchenjahr, wurde von Pfr. Noby gefeiert, der in seiner Osterpredigt u.a. meinte:

 „…mit der Auferstehung hat Gott uns erlöst. Wir brauchen österliche Augen, um Gott zu sehen, österliche Ohren, um Gottes Wort zu hören und einen österlichen Mund, um aufbauende, ermutigende und tröstende Worte zu sprechen.“

Pfr. Noby wurde unterstützt von einem indischen Priester aus der Region Kerbala, der dort als Caritasseelsorger tätig ist. Beide haben vor zehn Jahren die Priesterweihe erhalten. Die Region wurde 2018 von Überschwemmungen und Vermurungen heimgesucht und zahlreiche Mitglieder der Pfarre spendeten damals einen namhaften Geldbetrag, zumal auch Pfr. Nobys Vorgänger, Pfr. Antony Payyapilly, aus dieser Region stammt. Im Namen seines Freundes bedankte sich Pfr. Noby ganz herzlich für die eingegangenen Spenden.

 

Als Lektor für Lesung und Fürbitten fungierte Harald Spiegel.