KERALA IN NOT

Spendenaktion der Pfarre Brederis und Meiningen

Im vergangenen August wurde Kerala von den schlimmsten Überschwemmungen seit über 100 Jahren getroffen. Viele hunderte Dörfer, darunter auch mein ehemaliges Heimatdorf Thuruthipuram, wurden vollkommen überschwemmt. Fast alle Bewohner unseres Dorfes mussten ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen (lassen). Mein Bruder und seine Familie mussten aus unserem Haus, das manche von euch vom letzten Besuch im Jahre 2014 kennen, gerettet werden. 

Auf eine von der Regierung organisierte Rettungstruppe haben er, seine Frau und beide Kinder vergeblich gewartet. Entsprechend erleichtert war ich, dass sich die jungen Menschen im Dorf zusammengerufen hatten, um die mehr als 10.000 eingeschlossenen Menschen zu retten. 

Dank ihres Engagements verlor keine einzige Person ihr Leben. Dabei hatten die Jungs nichts anderes als einfache handbetriebene Kanus zur Verfügung. Sie waren, so haben sie mir berichtet, Tag und Nacht im Rettungseinsatz. 

Sie waren mit Leib und Seele dabei. 

  

In dieser schweren Situation erhielt ich viele Anfragen aus Brederis und Meiningen, die sich nach dem Wohlbefinden meiner Angehörigen im Überschwemmungsgebiet erkundigten. Später wurde ein Spendenkonto eingerichtet und für die Aktion „Kerala in Not“ beworben. Die Reaktion der BresnerInnen und MeiningerInnen war überwältigend. Eine stolze Summe von € 4.700,-- konnte als Nothilfe nach Thuruthipuram überwiesen werden. 

 

Mit einem Teil der Spende wurden Lebensmittel (Reis, Linsen usw.) für  920 Haushalte  im Dorf eingekauft, eingepackt und verteilt. Die Auslandsinder aus unserem Dorf haben durch ihre kleinen Spenden diese Aktion mitfinanziert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiteres erhielten die 80 ärmsten Familien

(mit alleinstehenden alten Frauen, schwerkranken Menschen, alleinerziehenden Müttern) jeweils 2000,- indische Rupeen (ca. € 25,--), damit die notwendigsten Haushaltsgegenstände oder dringende Arztbesuche finanziert werden können.

Mit dem restlichen Geld und mit der Unterstützung der Auslandsinder wollen wir eine Gesundheitsstation im Dorf finanzieren. Das Dorf muss für die notwendige Infrastruktur (Wartezimmer, Behandlungsraum und Apotheke) sorgen.

Wenn die Infrastruktur steht, wird die Landesregierung die ärztliche und medizinische Versorgung sicherstellen.

Diese medizinische Versorgung steht allen Dorfbewohnern  gratis  zur Verfügung. 

  

Ich war sehr berührt von eurem Mitgefühl und eurer Unterstützung. Dafür sage ich euch im Namen der HilfeempfängeInnen ein herzliches Dankeschön.

Danke, dass ihr an die Menschen in meinem Dorf gedacht und ihnen geholfen habt. 

  

Auf den Fotos sind die Rettungsaktion und die Lebensmittelverteilung zu sehen. Ich bitte euch um Verständnis, dass die Fotos nicht vollständig sind.

Weiter Bilder werden folgen. 

(Text: Antony Payyapilly)